Wohnung mieten oder Haus kaufen?
Tipps für Auswanderer in Ungarn: Mietwohnung oder Eigenheim?
Wer nach Ungarn auswandert, taucht in ein Land ein, das stolz auf seine Geschichte und tief verwurzelt in seiner Bodenständigkeit ist.
Schon die Magyaren sahen Landbesitz als Zeichen von Sicherheit und Würde – und dieses Denken prägt bis heute.
Darum ist die Entscheidung, ob man mietet oder kauft, nicht nur eine finanzielle, sondern auch eine kulturelle Frage. Beide Wege haben ihre Berechtigung – und beide erzählen etwas über das eigene Ankommen im neuen Land.
Historische Perspektive: Warum Ungarn ein Land der Eigentümer ist
Mit einer Eigentumsquote von über 90 Prozent zählt Ungarn zu den Ländern Europas, in denen das Eigenheim fast selbstverständlich ist.
Dieses Phänomen hat historische Wurzeln: Nach der politischen Wende in den 1990er-Jahren wurden viele staatliche Wohnungen privatisiert. Familien konnten ihre Mietwohnungen günstig erwerben – oft zu Preisen, die weit unter dem Marktwert lagen.
Seitdem ist Eigentum nicht nur ökonomischer Besitz, sondern Teil einer nationalen Identität geworden.
In den Dörfern der Tiefebene, der Alföld, gilt der eigene Hof noch immer als Symbol für Stabilität und Unabhängigkeit. Mieten ist dort selten, oft fast fremd. Nur in Städten wie Budapest, Szeged, Győr oder Debrecen gibt es einen nennenswerten Mietmarkt.
Geografische Unterschiede: Stadt, Land und Balaton
In Budapest ist Wohnen teurer als in jeder anderen Region des Landes. Während im 5. Bezirk eine kleine Wohnung über 1.000 Euro monatlich kosten kann, findet man in Kleinstädten wie Kecskemét oder Nagykanizsa noch Mieten zwischen 250 und 400 Euro.
Am Balaton wiederum, wo viele Deutsche und Österreicher investieren, schwanken Preise stark saisonal – im Sommer boomt der Markt, im Winter ist er ruhiger.
Wer flexibel bleiben möchte, beginnt am besten mit einer Mietwohnung, um Lage und Nachbarschaft kennenzulernen. Denn so charmant der Balaton im Juli ist – wer im Februar dort lebt, erlebt eine völlig andere Stimmung: still, windig, fast meditativ.
Mieten als Einstieg: Freiheit und Orientierung
Mieten bedeutet Flexibilität. Für Auswanderer ist das besonders wichtig, denn viele unterschätzen, wie unterschiedlich Regionen in Ungarn sein können. Die Lebensweise in der Puszta unterscheidet sich stark vom pulsierenden Stadtleben Budapests. Ein Mietverhältnis erlaubt es, diese Unterschiede ohne Risiko zu erkunden.
Allerdings ist der Mietmarkt begrenzt. In vielen Landkreisen werden Häuser oder Wohnungen lieber verkauft als vermietet.
Die kulturelle Haltung spielt eine Rolle: Besitz wird in Ungarn als Zeichen von Erfolg gesehen.
Wer vermietet, gilt nicht immer als „Hausherr“, sondern als jemand, der teilt. Das erklärt, warum viele Ausländer Schwierigkeiten haben, langfristige Mietverträge zu finden.
Rechtliche Realität: Mieterschutz in Ungarn
Im Gegensatz zu Deutschland gibt es in Ungarn keinen ausgeprägten Mieterschutz. Kündigungsfristen sind kürzer, und Mieten können bei Neuverträgen frei verhandelt werden.
Daher gilt: Jeder Vertrag sollte schriftlich und juristisch geprüft sein.
Die meisten Vermieter verlangen zwei bis drei Monatsmieten Kaution. Achte darauf, dass Nebenkosten wie Heizung, Müllabfuhr und Grundsteuer klar aufgeschlüsselt sind.
Ein kleiner, aber wichtiger Tipp:
Lass dir eine rezsi-lista (Nebenkostenaufstellung) zeigen – sie gibt dir einen realistischen Überblick über laufende Kosten, die oft unterschätzt werden.
Wirtschaftliche Faktoren: Kaufen in einem stabilen Markt
Seit Ungarns EU-Beitritt 2004 ist der Immobilienmarkt stetig gewachsen. Besonders Ausländer entdecken die charmanten Dörfer am Balaton und in der Großen Ungarischen Tiefebene.
Die Preise sind im Vergleich zu Westeuropa moderat, doch in begehrten Lagen – etwa rund um Balatonfüred oder Tihany – mittlerweile auf westlichem Niveau.
Für EU-Bürger ist der Kauf einer Immobilie meistens problemlos möglich. Nicht-EU-Bürger benötigen eine behördliche Genehmigung. Die Finanzierung über ungarische Banken ist allerdings schwierig, wenn keine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung oder ungarisches Einkommen vorliegt. Viele Käufer greifen daher auf Ersparnisse oder Kredite aus dem Herkunftsland zurück.
Kultureller Aspekt: Eigentum als Gefühl von Zugehörigkeit
Ein eigenes Haus bedeutet in Ungarn mehr als vier Wände. Es ist ein Ort des Ankommens. In vielen Dörfern kennt man seine Nachbarn, teilt Erntefeste und spricht über Wetter, nicht über Verträge.
Wer hier kauft, wird schnell Teil der Gemeinschaft – besonders, wenn er respektvoll mit Land und Leuten umgeht.
Doch auch Mieter können dazugehören.
Eine kleine Anekdote: In einem Dorf bei Kiskunság mietete ein deutsches Paar ein Bauernhaus, um es zu renovieren. Als sie den alten Weinstock im Hof stehen ließen, brachte ihnen der Nachbar am nächsten Tag einen selbstgebrannten Palinka. „Ihr habt verstanden, was bleibt“, sagte er. Seitdem werden sie „die Deutschen mit Herz“ genannt.
Empfehlung: Mieten zum Orientieren, Kaufen zum Bleiben
Wer das Abenteuer Ungarn wagt, sollte sich Zeit lassen. Ein gemietetes Haus oder Apartment ermöglicht es, die Kultur zu verstehen und die Region zu fühlen.
Wenn das Herz angekommen ist, lohnt sich der Schritt zum Kauf – nicht aus Eile, sondern aus Überzeugung. Eigentum in Ungarn ist mehr als eine Investition: Es ist eine Geste des Dazugehörens.
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